Wohnungsgebundene Unabhängigkeit

Ich kann gar nicht beschreiben wie sehr ich Neuanfänge liebe. Mit Neuanfang meine ich ein Ereignis das etwas Neues mit sich bringt oder etwas Altes verändert und, und das ist wichtig, von dem ich weiß dass es auf mich zukommt. Wenn ich mich auf etwas vorbereiten kann (sprich: ewig darüber nachdenken) dann liebe ich Neuanfänge. Dabei ist es egal ob eine kleine Veränderung wie neues Gewand oder eine größere wie ein Umzug. Was ich daran wirklich so sehr mag ist die Phase davor, vor der eigentlichen Veränderung, vor dem Ereignis. Das Grübeln und spielen mit der Fantasie. Die Euphorie. Jede Veränderung (Todesfälle etc. ausgeschlossen) bringt Euphorie mit sich. Euphorie ist wie eine andere Welt für mich, in diesem Zustand bin ich so sehr auf eine Sache konzentriert, dass ich nichts um mich herum mitbekomme. Wenn ich meiner liebsten Sucht, dem Onlineshopping, nachgehe, muss ich Entscheidungen treffen. Und das fällt mir schwer. Das ist toll, dieses hin und her. Treffe ich eine Entscheidung überdenke ich sie einige Male, verwerfe sie und suche mir etwas anderes. Wie ein Spiel. Ich bin an eine gewisse Summe Geld gebunden und so muss ich die Artikel die ich haben möchte so in diesen Rahmen stapeln, dass ich zufrieden bin. Das heißt ich muss auf Dinge verzichten und die Auswählen, die ich nicht enbehren kann. Das ist wie eine Geburt, ein Prozess, nur da um das perfekte Paket Kleidung aus der Vagina des Internets zu pressen. Und das benötigt Zeit, meistens mehrere Tage, die ich vom „Kreißsaal Internet“ im Gegensatz zum „Kreißsaal Geschäft“ bekomme. Zudem gibt es im Internet mehr unterschiedliche Arme, Beine, Augen und andere Körperteile um den perfekten Fötus zusammenzustellen. Wow, ich wollte irgendwie einen ernsteren Artikel schreiben und jetzt tausche ich Kleidungsstücke mit Körperteilen aus. Abgefuckte Scheiße, naja ich hab auch wirklich viel über Sachen von Belang, wie eben Shopping, zu sagen. Nun gut, weiter im Text. Nicht nur materielle Dinge wie Kleidung versetzen mich in einen Zustand vollkommener Euphorie, nein auch Dinge wie ein Umzug beschäftigen mich mehr als nötig. Bei dem bevorstehenden 18. (!) Umzug in meinem Leben wird sich mehr verändern als bei den letzten 17, denn ich ziehe in meine eigene Wohnung. Davon träume ich schon seit irgendwann, was weiß ich, vielleicht seit nem Jahr. Gut, es ist nicht der Umzug der mich fantasieren lässt wie ein größenwahnsinniger Irrer, der ich ja durch und durch bin, nein, es ist ein weiteres einschneidendes Erlebnis aus meinem bedeutsamen Leben. Und zwar war das vor einem Jahr, und zwar als ich ein paar Tage alleine zuhause war. Jap das war's auch schon. Das eine unbedeutsame Ereignis hat eine Reihe von tollen Gedanken in Gang gesetzt. (Und jetzt stelle man sich mal vor wie meine Fantasie reagiert, wenn's mal mit nem Mädchen gut läuft lol.) Durch die gewonnene Freiheit meinen Tagesablauf unabhängig von dem meines Vaters selbst zu bestimmen hat jede Tätigkeit die während den paar Tagen zu erledigen war immens an Wert gewonnen. 
Tee trinken am Balkon, dazu Musik, dreimal am Tag duschen, mein Zimmer aufräumen, in der Küche auf der Anrichte sitzen, durch die Wohnung tanzen, vorzugsweise auch mal nackt. Das sind so normale Dinge, aber mit dieser Unabhängigkeit versüßt sind sie Gold wert. In meiner Wohnung werde ich meine eigene Ordnung haben, mein Gewand nach Farben (schwarz/weiß) und der Tee nach Geschmack sortiert. Ich werde jeden Tag gerne aufstehen, weil ich es selbstständig tue. Ich werde nachts in die Küche gehen können, ohne darauf achten zu müssen, ob ich jemanden aufwecke. Ich werde meinen eigenen Balkon haben, mit einem Baum direkt davor. Vielleicht werde ich mir wieder eine Katze zulegen. Das wäre dann unsere Wohnung. Als Team sozusagen. Die Katze und mein Bruder und ich. Und sollte es irgendwann mal soweit sein, dann könnte ich mit (m)einem Mädchen um 3 Uhr morgens in der Küche stehen, wir könnten uns in den Armen haltend sanft durch den Raum tänzelnd der Stille der Nacht lauschen und [Katzenname] könnte sich zwischen unseren Beinen durchschlängeln, den Kopf an mich drücken und schnurren. Oh wie perfekt das wäre. Ich werde duschen können wann es mir beliebt. Wie ich mich darauf freue. 
Euphorisch hab ich schon x-Male in meinem Kopf mein eigenes Heim eingerichtet, ich kann es kaum erwarten es wirklich zu tun.

Text den ich schrieb weil ich keine Ahnung hatte was ich sonst schreiben sollte

Neben den Drogen die zweifelsohne welche sind gibt es noch andere Dinge von denen ich schwer abhängig bin. Neben meinen Fantasien meine ich hier ganz explizit Musik.
Ich höre viel Musik. Sehr viel Musik. Ich bin süchtig danach, und das meine ich so, ohne zu klingen wie ungefähr jeder 2te Mensch in meinem Alter. Ich habe meinen Musikkonsum der letzten Woche dokumentiert und komme auf die stolze Zahl von ca. 58h Musik, das sind mehr als 8 Stunden pro Tag. Ich kann nicht ohne, Musik ist für mich wie der Wind fürs Windrad. Wenn ich vor meinen Hausaufgaben sitze kann ich mich nicht konzentrieren wenn nicht die Töne akustischer Gitarren durch die Wohnung hallen, begleitet von engelsgleichen Stimmen.
Ohne Musik bin ich unkonzentriert und nervös.
Musik ist immer da. Gehe ich durch die Stadt passe ich meine Schritte dem Takt an, meine Lippen zucken die Textpassagen mit.
Musik verleiht jeder Situation eine bestimmte Komik
Hätte ich einen Unfall und würde dabei sterben würde, würde mir Mac Demarco immer weiter mit „Salad Days“ ins Ohr flüstern dass mein Leben eigentlich bereits vorbei ist. Meine Leiche würde auf kaltem Asphalt liegen, zu einer Melodie so fröhlich, die Situation wäre nicht dieselbe ohne. Musik nimmt keine Rücksicht, sie bleibt immer das was sie ist.
Musik ist die sozialste Droge, war sie und wird sie immer sein. Sie verbindet Millionen Menschen miteinander, lässt tausende zu Konzerten pilgern.
Live Musik ist etwas Besonderes. Eine Masse aus Menschen lauscht einer oder mehreren Personen wie sie ihre Gefühle durch Töne verarbeiten und ausdrücken. Wenn man in einer Menge steht mit endlos vielen Gleichgesinnten und alle die gleichen Gefühle verspüren fühlt sich das an wie ein Rauschzustand, der von der einen Person auf die andere überspringt und sich ausbreitet wie Löwenzahnsamen im Wind. Die Gruppendynamik auf Konzerten ist beeindruckend, so etwa entsteht inmitten des Gedränges, in dem Platzmangel genauso präsent ist wie die Typen die mit fünf Becher Bier in der Hand versuchen sich in die erste Reihe zu drängen, ein halbwegs runder Kreis aus Menschen der nur darauf wartet sich zu schließen und zu einem Strudel aus springenden und sich drehenden Leuten wird die sich voneinander abstoßen wie Tennisbälle. Ohne Aufforderung bilden sich diese Pogos ganz von selbst, und schaffen Platz wo keiner ist. Dort drinnen fühlt es sich gut an, geladen. Man muss nur verstehen dass es nicht geht dem anderen möglichst wehzutun, sondern darum soviel überschüssige Energie in Form von absurdem Tanz loszuwerden. Nichts fühlt sich so gut an, wie sich um die eigene Achse drehend durch den Pit zu schlängeln ohne auch nur eine Berührung mit anderen. Das Gefühl ist wie jenes wenn man erfolgreich einen Kreis freihändig zeichnet, der tatsächlich rund ist. Es ist ein kleiner Erfolg mit großer Wirkung.
Musik hält immer neues bereit.
Es gibt Lieder die ich hunderte Male höre und plötzlich fällt mir ein Ton auf, den ich nie zuvor gehört habe. Das fasziniert mich, sobald man bewusst Musik hört fallen einem etliche Details auf, so intelligent in den Tonfluss verbaut.
Nichts berührt mich wie Musik, wenn ich mir Konzerte im Internet ansehe auf denen ich schon war jagt mich der eine Schauer nach dem anderen, angefangen in der Mitte meines Rückens und endend in den Zehenspitzen.
Musik passt sich an, weil ich mir aussuchen kann was ich hören möchte. Bin ich schlecht gelaunt und sitze in der Schule bevorzuge ich Metal, dazu könnte ich den Lehrern das Gesicht eintreten. Bin ich melancholisch höre ich Klassik und vertiefe mich in meine Gedanken und möchte ich entspannen höre ich Jazz zu einer Tasse Tee und stimme mich über Bäume und ähnliche Dinge froh. Zu jeder Szenerie gibt es das richtige Lied, und es gibt so viele davon.
Musik ist immer da. Immer.

Oberflächlich an der Perfektion kratzen

Neben all den Eigenschaften die ich an den Menschen verachte ist Oberflächlichkeit für mich eine der Verabscheuungswürdigsten.
Ich unterteile da mal in zwei „Arten“:

1.)Die Oberflächlichkeit bezogen auf subjektiv wahrgenommene Charaktere
Gut damit ist nichts Falsch, das ist normal. Jeder verbringt lieber Zeit mit Leuten die einen positiven Eindruck für einen selbst hinterlassen. Jeder Mensch ist oberflächlich, wenn es darum geht sich mit anderen Menschen anzufreunden, und auch in allen anderen Punkten. Man sucht sich doch immer das heraus was einem gefällt.
Der Mensch kann sich seine Mitmenschen anscheinend ganz gut aussortieren, und wenn dem nicht so ist macht das auch nichts, weil das was wir nicht ausprobieren können wir auch nicht verpassen und vermissen.
Das gute daran ist, dass das rein subjektive Oberflächlichkeit ist. Den Typ den ich scheiße finde, den findet jemand anderes gut und das Mädchen das ich toll finde findet ein anderer wiederum nicht so toll. So hat (irgendwann) immer jemanden.

2.)Die Oberflächlichkeit bezogen auf eine objektive wahrgenommene Welt
Auch wenn ich meine dass es nicht wirklich Objektivität gibt meine ich mit dieser Welt all die Objekte, die das was sie wahrnehmen nicht so verarbeiten wie wir, sprich alles was sich nicht Mensch nennt (gut, man könnte vielleicht alle Dinge zu denen man sich verbunden fühlt, wie z. B. Haustieren oder bestimmten wichtigen Gegenständen noch zu Punkt 1 zählen). Dazu gehört auch von Menschen geschaffenes Gut, Kunst, Filme, Bücher einfach alles. Ich meine alles was nicht Mensch ist, hat eine Schönheit, die viel zu vielen Menschen verschlossen bleibt.
Alles geht mit so einer Verschlossenheit durchs Leben, alles ist so voreingenommen. Diese Voreingenommenheit äußert sich dadurch, dass alles als Perfekt abgestempelt wird, einfach so hingenommen wird, nicht weiter zu beachten da alles schon so gut ist wie es ist. Ich bezweifle, dass viele Menschen sich ein Blatt ansehen, die feinen Äderchen betrachten, dass ihnen die unterschiedlichen Grüntöne auffallen und sagen: „Ja, das ist wirklich schön.“
Nein, die Leute gehen an durch die Welt, sehen Blätter als Teile von Bäumen und Bäume als Teile von Wäldern. Warum ist das so? Ist das den Leuten peinlich? Schämen sich Leute sich selbst gegenüber, wenn sie mal ihre Gedanken von ihrem grauen vom Internet trist gemachten Alltag losreißen und über schöne Details der Welt schweifen zu lassen, weil das nicht normal ist? Viele Leute kommen nicht mehr mit Ruhe zurecht. Stille ist so etwas Schönes. Warum? Weil alle stets auf Kommunikation bedacht sind. Immer muss man alles sofort teilen und kann den Moment nicht für sich selbst alleine behalten. Das ist traurig.
Genauso ist es mit Musik. Warum mögen Leute keine klassische Musik? Weil sie erwarten, dass die Perfektion zu ihnen kommt und sie nicht suchen müssen.
Wenn man diese Perfektion aber sucht, dann kommt man ihr näher. Bei Mozart bei Brahms bei Beethoven bei wem auch immer ist man der Perfektion immer näher als bei dem Scheiß der in den Charts läuft. Und auch deswegen ist Chartmusik so populär. Weil alles gleich klingt, weil alles gleich „perfekt“ ist. Wenn man in einem von diesen Liedern nach Details sucht wird einem auffallen dass sich alles irgendwie ähnelt (natürlich gibt es Ausnahmen). Diese Musik ist so anspruchslos, wird aber von vielen als Norm genommen und übermannt so andere Genres, wie zum Beispiel Metal. Gut es muss einem wirklich nicht gefallen aber man könnte doch ohne Vorurteile sagen dass das einem nicht gefällt, und nicht behaupten, dass bei einem Song durch geschrien wird, alle lange Haare haben und die Texte anspruchslos sind. Nein, bei den meisten Subgenres des Metal wird nicht durch geschrien, es gibt auch clean Parts. Nein, es haben nicht alle lange Haare und sehen aus wie Wikinger, das gibt es meistens bei Deathcore und ähnlichem und doch, die Texte sind anspruchsvoll, zumindest als anspruchsvoller als ein Beat der 4 Minuten durchgehend geloopt wird.
Es ist wichtig, zuerst auf die Materie einzugehen und dann erst zu urteilen und nicht sofort mit Vorurteilen herumzuwerfen, nur weil das die Anderen auch sagen.
Wo bleibt die Individualität, wo die eigene Meinung?




Oberflächlichkeit ist, wenn man nicht auf Details achtet, und so nicht merkt, dass es an allem etwas Gutes und etwas Schlechtes gibt. So bleibt einem verborgen, dass Perfektion gar nicht existiert.

Verlorene Drehbücher der Einsamkeit Pt. I

Ob mein Kopf halbvoll oder halbleer ist? Ich würde sagen er ist einfach leer. Kein Zeichen verbliebener Realitätsnähe, mein Alltag, gezeichnet von Fantasien und wünschen.
Hatte ich letzten Samstag die Wohnung für mich allein, füllte sich mein Kopf doch mit Leere. Ein Tag zuhause, obwohl ich mich so danach sehnte, mit jemandem etwas zu unternehmen, nur niemand von den zwei Freunden die ich hab konnte ein bisschen Zeit für mich aufwenden.
Bin ich allein, fange ich an mir Dinge auszumalen und mich selbst von außen zu beobachten. Wie im Film. Ich „startete“ den Tag mit Tee am Balkon und fange ganz automatisch an mein alternatives Drehbuch im Kopf zu schreiben. Ich stelle mir vor, wie ich gerade aussehe. Zerzaustes Haar, in meiner Jacke an das Geländer gestützt, traurig. Rauch steigt aus der Tasse auf und vermengt sich mit dem Rauch einer Zigarette, die im Film nicht fehlen darf, ich aber nicht habe. Ein tiefes Seufzen, mein Blick über Häuserfassaden streifend. Da draußen liegt die Zukunft. Ich drehe mich um und öffne die Türe. Da drinnen liegt die Gegenwart.
Mein gut aussehendes Film-Ich sieht gut aus. Nicht wie ich.
Schnitt.
Ich liege im Bett. Alleine mit einer Wärmflasche.
Mein Film-Ich liegt auch im Bett. Nur nicht alleine, nein, mit einem wunderschönen Mädchen, das ich nicht mal wirklich kenne. Zusammengekuschelt, die kalten Füße ineinander verschränkt. Ein Arm eingeschlafen, von ihrem Gewicht, das darauf lastet, doch mein Film-Ich mag das, besser als ein wacher, eine Wärmflasche umklammernder Arm. Ich versinke in die Vorstellung, für mindestens eine halbe Stunde, lächle wie bescheuert und lasse meinen Film weiterlaufen. Nahaufnahmen von grünen und blauen Augenpaaren ineinander versunken, Küssen und langen Haaren, in alle Richtungen liegend. Mein ganzer Körper wird warm, nur die Füße nicht, die bleiben am kalten Boden der Realität.
Nein, auch mein Netflix stellt mich nicht zufrieden, immer wieder tauche ich ab, verliere mich in meinem Film, sehe mich glücklich.
Mein -Film-Ich sitzt dem Mädchen im Schneidersitz am Bett gegenüber, beide Laut lachend.
Schnitt.
Beide rollen am Bett herum, sich neckend wie Kätzchen. Ein Fangenspiel.
Schnitt.
Küsse.
Schnitt.
Umarmung, die Zeit verlangsamend.
Atem, leicht asynchron.
Geschlossene Augen.
Schnitt.
Mein Atem, weder synchron noch asynchron,da kein zweiter vorhanden ist.
Meine Arme, in einer Umarmung mit meinen Knien.
Meine Augen, offen, auf das Flimmern des Fernsehers gerichtet, ohne etwas wahrzunehmen. Starrend, bis mein Auge es nicht mehr schafft zu akkommodieren und das Bild endgültig verschwimmt.
Seufzend sende ich die Nachricht ab. Verzweifelt, ohne Hoffnung.

Irgend.wann

Endliche Unendlichkeit

Gut, ich finde die Frage nach dem Sinn des Lebens falsch formuliert. Richtiger ist doch „Was sind die Sinne des Lebens?“. Die Suche danach ist unmöglich, ein Ziel wird nie erreicht sein, denn wie jede Frage die sich mit dem Leben beschäftigt ist auch diese eine subjektive, und somit gibt es unendlich viele Antworten. Möchte zum Beispiel jemand für unsere Natur sprechen und behauptet, der Sinn des Lebens sei sich fortzupflanzen dann ist das aus seinem Blickwinkel und vermutlich von dem vieler anderer richtig, aber nunmal nicht von allen (Ist eher „Funktion des Ökosystems). Zudem sei gesag, die Natur hat uns anscheinend bereits satt und wehrt sich gegen uns mit unter die Haut gehenden Erdbeben, Hurricanes die leicht wie Ballerinas übers Land tänzeln und hinreißenden Flutwellen die ganze Landstriche von der Erde fegen. 
Vielleicht ist Objektivität dann erreicht wenn jeder Mensch in einem Punkt, der den Menschen betrifft, zustimmt, worüber ich mir aber nicht sicher bin.
Einer dieser Sinne des Lebens ist für mich (subjektiv, nur meine Meinung) etwas Langanhaltendes zu hinterlassen. Das funktioniert nur mit Kreativität. Damit meine ich das Ergebnis kreativer Energie in einem kreativen Kopf, wie Musik, Literatur, Film und Kunst. Das ist für mich wichtig, denn ich möchte nach meinem Tod nicht in Vergessenheit geraten, ich möchte etwas hinterlassen. Ich möchte mich aber auch nicht vor lauter Verzweiflung an die Vorstellung klammern, dass nach dem Tod noch etwas sei, wie es ein Großteil der Menschheit tut, und somit behauptet ihre Seele sei mehr wert als die einer Mücke, die nach dem zerklatschen nicht zum Mückenhimmel fährt, da sie sich dies ja nicht vorstellen kann. Allein dadurch landet die Menschenseele auf Platz Zwei der Seelenwertrangliste, direkt hinter all den Lebewesen die nicht behaupten sie könnten nach ihrem Tod weiterleben.
Nur durch das Weitergeben eigener Gedanken erlangt man ein bisschen Unsterblichkeit. Es ist schön zu wissen, dass dieser Blog doch ein Gedankenabdruck meinerselbst ist, geschaffen für die endliche Ewigkeit. Auch ich werde komplett verblassen, irgendwann, aber ich werde alles geben etwas zu schaffen, das ich mein Lebenswerk nennen kann, und das nicht nur zwei Generationen Familie an mich erinnert sondern auch ein paar andere Menschen. Ich möchte existiert haben. Darin suche ich mein Glück. Meine Gedanken sind der Schlüssel dazu, ich muss sie nur noch fassen und festhalten. In Form von Text oder Musik, was auch immer. 
Auch wenn es schwer ist, aufgrund von Internet und der hohen Dichte bereits entdeckter Dinge heutzutage noch etwas zu hinterlassen, so ist das mein Lebensziel. Und natürlich auch meine Aufgabe meinen genialen Geist und meine genialen Gedanken für die Nachwelt zu konservieren. Und ich spüre, dass ich mein Ziel erreichen werde.

Negativ ist positiv

In letzter Zeit kristallisiert sich eine Empfindung aus all meinen Empfindungen heraus. Ich sehne mich nach Trauer, nach etwas, das meinen interessanten Kopf beschäftigt.
Ich brauche ein gewisses Maß an Melancholie um mich wohl zu fühlen. Negativität stimmt mich positiv. Negativität ist meine Inspiration, daraus ziehe ich meine Kreativität.
„Gut“ gestimmt zu sein ist schlecht. „Gut“ geht es all den naiven Erdenwandlern die das Leben durch eine beschissene rosa Brille sehen. Damit kann ich mich nicht identifizieren, ich fühle mich leer und antriebslos. Die Idee vom immer gutgelaunten Menschen gefällt mir nicht. So habe ich keine Geschichte, nichts das mich besonders macht. Und ich bin besonders, auch wenn ich mich in letzter Zeit nicht so fühle.
Ja ich bin verdammt besonders wenn ich darüber klage, dass es mir gut geht.
Was ich aber eigentlich sagen möchte ist, dass ich nicht verstehe warum Negativität, Pessimismus oder einfach Trauer etwas Schlechtes sein sollen. Wer sagt, dass es gut ist gut gelaunt zu sein.
Ohne Trauer würde es einen großen Teil niveauvoller Musik nicht geben, keine traurigen Geschichten. Und ich denke nicht, dass es einem nach einem traurigen Film schlecht geht. Unsere Gedanken gelangen in einen Zustand der Ruhe, der Ordnung Wir erlangen in diesem Moment eine klare Sicht auf die Dinge die in uns beschäftigen. Das ist für mich ein Sinnesrausch, der gut Monate andauern kann, wenn die Umstände gegeben sind.
Negativität, Trauer, sind schöne Dinge. So schön, dass sie dem Großteil der Leute anscheinend versagt bleibt. Leute befassen sich nur mit dem Grund warum sie traurig sind, und nicht mit der Trauer selbst. Wie egoistisch. Haha. Das liegt wohl daran, dass wenige oft lange traurig sind. (Ich denke, dass das ein guter Ansatz an Objektivität ist. Die Gefühle außen vor zu lassen und das Gefühl an sich zu beleuchten. Auch wenn das Gefühl über das Gefühl an sich wieder subjektiv ist. Immerhin ein Ansatz.)
In diesem Moment sitze ich unter Drogen stehend im Schneidersitz vor meinem Bildschirm. Nein nicht unter den Drogen wie im letzten Post (Danke Drogen). Ich stehe unter trauriger Musik und traurigen Blogposts. Und diese Mischung gibt mir das vertraute melancholische Gefühl der inneren schwankenden Leichtigkeit zurück.
Es geht schlecht, also geht es mir gut. Im Endeffekt ist es keines der beiden Gefühle. Es ist eine tiefe in mir schlummernde Zufriedenheit.
Und die Leere der guten Laune fällt in sich zusammen.

Weiß - Pause - Weiß - Pause - Weiß

Wie ich es hasse. Den ganzen Abend, den ganzen Tag, das ganze Wochenende auf ein Leuchten gehofft. SMS grün, Whatsapp weiß, Facebook blau.
Doch immer nur dunkelheit. Das LED-Lämpchen meines Handtelefonapparats bleibt schwarz. 
Am Bahnhof stehen. Musik hören, an meinen Nägeln kauen. Handy aus der Tasche ziehen, auf den Punkt starren der bei anderen Leuten immerzu leuchtet, mal gelb mal lila. Ich warte um zu sehen ob ich nun auf die Pause zwischen dem Aufleuchten starre oder doch nur auf das immerschwarze Schwarz des Alleinseins.
Die Pause zwischen dem Aufleuchten kommt mir lange vor. Um genau zu sein unendlich lange. Zwei Minuten starre ich auf den Punkt den ich mir leuchtend wünsche bis ich merke dass es nicht die Pause ist auf die ich starre.
Dieser nicht leuchtende Punkt als Symbol meiner Einsamkeit.
Nein. Wenn ich Samstagabends zuhause im Bett sitze und mein verhasstes Lieblingsscheißgerät an der Steckdose hängt, am Stromnetz saugt, die Energie nimmt, die wir verwenden um verbundener und mobiler zu sein und uns doch nur weiter voneinander entfernt, durch ständige hochwichtige Konnektivität, leuchtet das Lichtlein froh vor sich hin, ungestört kontinuierlich. Von 0-20% rot, von 20-80% orange und von 80-100% grün.
Das Symbol für meine Einsamkeit ist dieses Licht, welches ich leuchtend wünsche und doch auch nicht. Manchmal hätte ich es lieber nicht leuchtend, wenn ich in einem Club tanze oder mit meinem besten einzigen Freund (macht ihn die Tatsache dass er mein einziger Freund ist ihn zu meinem besten Freund?) etwas trinken gehe.
Genauso wie dieser Punkt ist die Einsamkeit, ist das Alleinsein. Ich will es, ich liebe es und doch wünsche ich es mir anders.
Ständig stehe ich auf, recke meinen Kopf richtung Bett um einen Blick auf das von einer Deckenfalte versteckte Licht, das immernoch fröhlich durchgehend rot, orange oder grün leuchtet anstatt wie ersehnt weiß blinkend, zu erspähen.
Will ich es blinkend haben muss ich mich melden. So war es schon immer. Wenn ich nicht allein sein will muss ich mich dazu aufraffen jemanden anzuschreiben, entgegen aller Einwände meines Bewusstseins. Mich aufraffen weil ich mich so ungewollt fühle. So als würde ich all die nerven mit denen ich am liebsten 24/7 schreiben würde. Niemanden gibt es der mir schreibt. Oft. Nicht mal selten. Niemand. Alle sind sie weg, sind mit ihrem Leben auch ohne mich mehr oder weniger glücklich. Und wenn ich mich dann aufraffe werde ich gleich abgewiesen oder die Konversation nach einem kurzen Wortwechsel mit einem „Achso.“, einem „freundlichen“ „Mhm.“, einem „Okay.“ oder einem höflichen „Haha.“ wieder abgewürgt. Keine Ahnung was ich darauf antworten soll und wieder versinke ich in Fantasien, gefüttert von meiner Einsamkeit, oder ich checke schnell mal deinen tumblr-Blog, lese deine kurz gehaltenen Gedanken, frage mich über wen die wohl sind und werde noch trauriger.
Und all diese Traurigkeit wird einmal im Monat unterbrochen, vom glückbringenden schnell blau blinkenden Licht meiner Bankapp. Taschengeld.
Das Rausschleudern des Geldes  macht mich kurzfristig glücklich.
Tut es das?
Oder lenkt es mich nur vom Traurigsein ab?
Wirft es nur kurz eine Decke aus Geldscheinen über die traurige Anhäufung aus noch traurigeren Gedanken in meinem Kopf?
Ich weiß es nicht, ist mir auch egal, es macht mich glücklich, lässt mich nicht ertrinken in den stärker gewordenen Depressionen.

#!@?!&$!

Ich bin wohl der selbstsüchtigste mir bekannte Typ. Ich bin selbstgefällig. Narzisstisch, egoistisch, arrogant, ignorant, was auch immer.
Ich finde mich selbst wirklich scheißeund trotzdem besser als all die kleinen minderwertigen stupiden „Gangsterkinder“.
Ich finde mich scheiße aber die sind noch beschissener.
Ich liebe es aufzufallen. Im Mittelpunkt stehen. Eine Kontroverse sein. Ich will nicht gefallen und somit gefallen.
Das Ziel meiner Selbstdarstellung ist klar zumachen dass es mich nicht ins geringste Interessiert was andere über mich denken und dass ich ein Arschloch bin. So vermeide ich eventuelle Nähe mit mir im Kopf unterlegen Individuen.
Mir ist egal was man über mich denkt hauptsache man merkt dass es mich nicht juckt. 
Wenn ich mit meinem Überlänge-Shirt am Schulhof stehe und sich 80 Köpfe nach mir umdrehen steigt eine Wärme in mir auf. Ich versuche jedem Paar Augen mit meiner Mine klarzumachen wie scheißegal mir sein Besitzer ist. 
Warum lachen diese Hurenkinder? Soll ich mich jetzt schlecht fühlen? Soll ich mir Gedanken über meinen Kleidungsstil machen?
Besser als mir nen Undercut zu schneiden und meine Snapback sehr edel verkehrt auf mein Haupt zu legen um mein fettes Doppelkinn, welches gesäumt von den Sackhaaren meines 2 jährigen Bruders ist,ganz genau, der hat noch keine, zu betonen, weils mich ja männlich macht. #SWAG
Diese kleinen 12 jährigen Guuuurls, die aussehen wie 9 und sich anziehen wie ne Nutte aus den 70ern und auf erwachsen machen. Mit so viel Titten wie mein Ikearegal der MALM-Serie. Mit 5cm Absätzen verlernen die die Fähigkeit sich wie ein Mensch fortzubewegen, auf Beinchen die zu dünn für die kleinste Größe Leggins sind.
Verdammt ich bin mehr wert als ihr. 
Ich bin intelligenter .
Ich bin anscheinend Teil der letzten Generation die das Kulturgut „gute Musik, mit Aufwand produziert, mit Liebe geschrieben“ mit sich trägt.
Neben all den Leuten denen der letzte Funken Intelligenz von Chartmusik und Assirap aus dem Kopf gezogen wird.
Wenn ich an meine Zukunft denke wird die erfüllter sein als die derer die der Meinung sind schlechte Noten haben sei superdupermegakuhl, selbst wenn ich als Penner neben der Straße verrecken werde. Ich habe meine Gedankenwelt.
Die sind naiv genug sich einreden zu lassen sie müssen nen Job ausführenauch wenn er ihnen nicht gefällt in einem Ort der ihnen nicht gefällt. Unser System trichtert uns das ja förmlich ein mit Schulpflicht&Co. Tu nie das was du willst.
Verdammte Bastarde alle zusammen.
Die sind naiv genug damit glücklich zu sein.
Ich werde immer besser sein.

Ich gefalle mir so, mein Style ist unschlagbar ihr Hoes.



Reiselust mal anders

Keiner weiß wohin. Mit seinem Leben. Mit seinen Erwartungen.
Kontinuierlich flackert das Licht des sterilen U-Bahnwagons zum Rattern beim Überfahren der Knochen derer die wir hassen.
Die Anzeige schreibt in schwer lesbaren Buchstaben die noch schwerer hinzunehmende Destination des Trauerzuges: Ende. Außerhalb der Fenster nichts zu erkennen, außer den zu  Skeletten abgemagerten Passagieren. Jeder widerstrebend und doch willig der Erlösung entgegenkommend. Der Zug der einzige Weg zu schlichtem Gutem. Jeder andere Weg gesäumt von Steinen aus Gefühlen und Mauern aus ungestillten Erwartungen. Durchs Leben getrieben nur durch die Tatsache dass man zum Leben gezwungen wird und nicht bewusst nicht leben kann. 
Das eine Rätsel, meinen verbitterten Gedanken entnommen. Warum passt all das Leben auf der Welt so perfekt zusammen, ist aufeinander abgestimmt, das Leben im Leben aber ist so ungleich? Warum kann mein Leben nicht den Gegenpart haben den ich mir wünsche, der doch so perfekt passt?
Knochenbrechen, Lichterflackern, Knochenbrechen, Lichterflackern. Nur mein Ende führt zu dem finalen zufriedenstellenden Zustand, der mich eigentlich gar nicht zufriedenstellen kann, da ich ihn nicht wahrnehmen kann.
Der Fahrkartenkontrolleur betritt das Abteil, eine ekelerregende Mischung aus all den Dingen die ich nicht bin, du aber von mir verlangst, um eine Liebe zu mir aufzubauen, wie genau jene Kreatur nun meinen Fahrschein verlangt um mit diesem Zug weiter richtung Erlösung zu fahren. Ich hasse dich, Fahrkartenkontrolleur, obwohl du nur deine ehrliche Arbeit verrichtest, im Auftrag deines Arbeitgebers. Ich hasse dich Arbeitgeber.
Ich reiche dem Fahrkartenkontrolleur die Fahrkarte. „Unerwiederte Liebe“ steht darauf geschrieben. Falsches Abteil, das hier sei das Abteil „Mobbingopfer“, bekomme ich mitgeteilt. „Unerwiderte Liebe“ sei am Zugende, wird mir klargemacht.
Lustlos stehe ich auf. Ein Aufbruch, ein Fehler von vielen. Nichts neues.
Am Weg zu meinen Abteil komme ich an anderen vorbei.
Umso weiter ich richtung Zugende komme, umso schäbiger werden die Abteile.
„Verlorene langjährige Liebespartner“,  „Verstorbene Eltern“,  „Verlorene Kinder“, „Schwerwiegende unverzeihbare Fehler“ und schlussendlich „Unerwiderte Liebe“.
Die spärliche Beleuchtung lässt gerade so zu, die abblätternde Schrift an den Wänden zu lesen. 
„Du hast zu viel an der falschen Stelle gegeben.“
„Du bist nicht genug.“
„Sei anders!“
All die Tränen habe ich für dieses Ticket gegeben. Ein Ticket für einen Zug der nie endet, nie stoppt, nie entgleist, bis er nicht meine eigenen Knochen zu brechen versucht.
Aufbruch. Verdammt mit all den anderen Trauergestalten in diesem Abteil zu fahren in die Ewigkeit, mit nur einem Gedanken, der uns zusammenschweißt und doch so weit von einander entfernt.
Alles messen an einem. An einem perfekten Unerreichten.
Licht. Ende. Anfang. Dunkel. Licht.
Hoffnungslose Hoffnung.
Du.

Imaginäre positive Krümel

Um dem Moloch meines Denkens, der alles Positive verschlingt und nur negative Krümel hinterlässt, zu entkommen, lasse ich öfters mal meine Fantasie einen Platz entstehen, der sich komplett nach dem im Moment benötigten Dingen segmentartig aufbaut, Schicht für Schicht, Ding für Ding. Imaginäre positive Krümel.
Einer dieser Krümel ist das Café, welches ich nun mit den folgenden Worten näher beschreiben möchte.
Schon öfter ist es mir aufgefallen, nie wollte ich es betreten. Es wirkt einladend, in einer kleinen Seitengasse, mit seinen hohen Fenstern, gerahmt mit dunkelbraunem Holz, aufgerissen aufgrund der Trockenheit und Sonneneinstrahlung. Der Fensterrahmen trennt die Scheiben in viele gleichgroße Quadrate, überdacht mit einer schwarz-weiß gestreiften Markise.
Neben der massiven Eingangstür eine Tafel auf der in schönen Schnörkeln jeder Gast zum Frühstück bei Livemusik eingeladen wird.
Ich öffne die Türe und trete ein. Das zurückhaltende Murmeln der zahlreichen Gäste wird übertönt von den chaotisch wirkenden Tönen der Jazzband die im hinteren Bereich des großzügig bestückten Raumes stilvoll auf ihren Instrumenten die Finger hin und her tanzen lassen, und so die Atmosphäre einer Mischung aus 40er Jahre amerikanischem Jazzclub und  90er Jahre französichem Café entstehen lassen.
Ich setze mich an einen runden Tisch, glänzend poliert, in der selben Farbe wie der Fensterrahmen und gerade so groß dass  eine Person daran gemütlich sitzen kann.
Ich lasse die warme, von Croissant- und Kaffeegeruch geschwängerte Luft meine noch vom regen nassen Haare trocknen, während ich von der dicken Wochenzeitung meine negative Einstellung der Menschheit gegenüber bestätigen lasse.
Gerne stelle ich mir mein Leben in unterschiedlichen Kameraeinstellungen vor, je nach Lage passend. In diesem Augenblick stelle ich mir vor, wie die Kamera durch die von Tropfen übersäte Fensterscheibe meine nachdenkliche Miene als Close-Up filmt.
Der Kontrabass der Band wummert beständig durch den Raum, begleitet von einem Saxophon und einem Schlagzeug. Mit dem Ende des Liedes gibt es Beifall von den Cafébesuchern, und auch der Regen trommelt, so scheint es mir, freudig gegen die Fensterscheibe.
Erheitert vom erheiterten Regen beiße ich genüsslich in das soeben servierte Gebäck und trinke von meinem Tee. Ich spüre wie die warme Flüssigkeit ihren Weg durch meinen Körper macht und mich erschaudern lässt, so als hätte ich direkt einen Schluck flüssigen Glücks getrunken.
Zufrieden lausche ich der Musik und stelle mir vor, wie der Regen nur hierher regnet, um der Musik beizupflichten, sie zu unterstützen und sich bei ihr zu bedanken. All die Regentropfen die an diesen Ort pilgern um in einer explosion aus extase am Fenster zu zerspringen sind wie unbekümmert, frei und müssen nicht beim lesen der Zeitung ihre Stirn runzeln, sofern sie denn lesen können und eine Stirn haben.
Ich beende mein Frühstück kleide mich wieder an, und öffne den Mund um das ganze Ambiente nochmal in mich aufzunehmen. Die stickige Luft presst sich in meine Lungen hinen, und ich bekomme wohlig betäubende Atemnot, die mir wie ein freundlicher Türsteher zum Abschied nochmal auf die Schulter klopft und mir den Weg nach draußen weist.
Mit dem Schritt nach draußen stürzen sich tausende Regentropfen auf mich und begleiten mich auf meinem Heimweg...

Leben nach dem Tod, nur ökologischer

Würde man mich fragen wie ich mir das Leben nach dem Tod vorstelle und wie meine Meinung dazu ist bekommt man folgende Antwort:

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Schemenhaft fängt mein Verstand an Dinge bewusst wahrzunehmen. Aus tiefem Bewusstsein heraus kommen mir die Personen um mich vertraut vor. 
Die Personen reden und sie sind unwirklich groß. Wenn ich meinen Kopf in den Nacken lege kann ich ihre Gesichter nicht erkennen, und so muss ich warten bis jemand mein Verlangen nach Aufmerksamkeit bemerkt, sich zu mir wendet, absurde Geräusche von sich gibt und mir mit einem Finger ins Gesicht fährt, und mir somit ein glucksendes Geräusch entlockt, was wiederum der Person ein ähnliches Geräusch entlockt.
Später, um genau zu sein 12 Jahre, ich habe gelernt Abstände zwischen Momenten in Jahre, Monate, Wochen, Tage, Stunden, Minuten und Sekunden einzuteilen, sitze ich um 23:04 im Licht der Straßenbeleuchtung, das durch jede Lücke in der Jalousie hindurchschlüpft als wäre es Wasser in zu einer Schale geformten Händen, das jede Gelegenheit nutzt durch die Finger richtung Boden zu schlüpfen, in meinem Bett und tippe einen Text in meine Tastatur ein. Ich denke über das Leben nach dem Tod nach. Es ist kalt. Schauer jagen über jene meiner Körperteile die nicht unter der Decke  stecken.
Ich frage mich welchen Eindruck ich auf der Welt hinterlasse, wenn ich jetzt sterben würde.
Zum einen wäre da die soziale Komponente. Das worunter man auch Erinnerungen an mich versteht. Mein Charakter, meine Angewohnheiten, meine Vorlieben, etc... Unwichtig, dieser Eindruck stirbt mit den Leuten die ihn haben.
Zum anderen wäre die schwerwiegendere, dafür unpersönlichere, ökologische Komponente, die erst mit unserer Welt stirbt. Ich habe als Mensch dem Planeten Erde nichts gutes getan. Nicht unbedingt explizit ich, sondern als Mensch generell, der Anspruch nimmt. Anspruch an Land wo früher mal Wald war, Anspruch am Meer das nun als Müllhalde und Endlager für alle möglichen Flüssigkeiten dient, Anspruch am Lebensraum für etliche Tiere die ohne genau diesen nicht überleben, Anspruch an der Luft die wir durch Abgase verpesten und somit die Polkappen schmelzen lassen.
Wir Menschen sind eine Spezies, gleich viel wert wie jede andere auch. Und trotzdem nehmen wir uns das Recht heraus die Natur so unverschämt auszubeuten. Das dürfen wir nicht.
Wir Menschen sind die schlimmste Naturkatastrophe die dieser Planet über sich ergehen lässt. Und irgendwann werden wir es zurückbekommen, Stück für Stück.
Das Leben nach dem Tod ist für jeden Menschen gleich. Es ist das unseres Heimatplaneten. Niemand hat je gesagt aus wessen sicht denn das Leben nach dem Tod sein soll. Ich sage es soll aus der der Erde sein. Das Leben geht weiter, nur nicht für uns. 
Jeder der an ein Leben für sich nach dem Tod glaubt ist egoistisch. Und jeder der an ein Leben nach dem Tod glaubt der wünscht sich dieses so angenehm und gut wie möglich. Also tut was dafür, dass das Leben nach dem Tod, nein ich meine nicht nach dem eigenen Tod, sondern nach dem Tod der Menschheit so gut wie möglich ist. 
Ich fordere nicht dazu auf, jetzt total auf Öko umzustellen. Nein, ich fordere auf, nicht jedes mal eine neue Plastiktüte im Supermarkt zu nehmen, nicht jedes mal neue Plastikflaschen zu kaufen, sondern die alten zu verwenden.
Ich fordere auf Strom zu sparen. Ist es denn so schwer tagsüber das Licht auszuschalten oder den Mehrfachstecker auszustecken?
Ich fordere auch nicht auf sich vegetarisch oder vegan zu ernähren, das tu ich nämlich selbst nicht. Nein, ich fordere auf darauf zu achten, dass das Steak das man isst zu Lebzeiten ein glückliches Tier war, dass das Ei das man morgens löffelt nicht aus einem Massentierbetrieb kommt und dass der Fisch den man ab und an mal isst nachhaltig gefischt wurde, ohne dass andere Fischarten dabei zu schaden kamen.
Passt auf die auf, die sich nicht wehren können und nicht ihre eigene Stimme gegen die Menschen erheben können, denn könnten sie’s würden sie’s tun.
Es wäre schön, wenn dieser Planet nach den Menschen noch genau
so schön ist wie er es vor ihnen war.
Welchen Eindruck hinterlässt du? 

Ohne Gewissheit keine Ungewissheit

Ich verstehe nicht wieso man Angst vor dem Tod hat.
Mit dem Tod ist doch alles zu ende und man spürt nichts mehr. Man ist befreit, und nach dem Tod ist auch nichts mehr. Was denn auch?
Ich denke man kann nicht wirklich Angst davor haben zu sterben. Eher kann es einen bedrücken dass das Leben zuende geht. Die wenigen Jahre die ich auf hier lebend verbringe fühlen sich so unbedeutend an. 80 Jahre sind nichts in der Geschichte der Welt. Jahre in denen man mäßig viel erreicht. Es gibt temporäre Zustände des Glücks und der Trauer. Aber nie wird man in etwas komplett aufgehen und nie wird man zufrieden sein. Wir werden alle unzufrieden sterben.
Der Tod wird unser stetiges wechseln von Glück und Trauer beenden und uns ein zufriedenstellendes Nichts geben.
Also warum Angst davor haben?
Nun, das mit der Trauer über unser Ende wäre geklärt, aber der ein oder andere würde an diesem Punkt vielleicht einwerfen, dass man Angst vorm Sterben hat, vor demm Weg zum Tod, von der Art wie einen das Ende ereilt.
Dazu sei gesagt, dass das im Leben geschieht und nicht etwa ein Teil des Todes ist.
Wenn man sich davor fürchtet, fürchtet man sich vor der Zukunft (oder einem bestimmten Teil davon.
Wenn ich nun behaupte, die Angst vor der Zukunft sei die Angst vor dem Ungewissen, wirft das eine weitere Frage auf:
Was ist gewiss und was ist ungewiss?
Gewiss ist dass wir bis zum Tod leben werden.
Gewiss ist auch dass wir unser ganzes Leben lang unter Eindrücken und Einflüssen stehen werden.
Gewiss ist ebenfalls dass wir voller Neugierde diese Eindrücke und Einflüsse in uns aufnehmen werden. Bewusst oder unbewusst.
Und das war’s mit der Gewissheit.
Ungewiss ist wie lange werden ich leben.
Ungewiss ist wie werde ich leben.
Ungewiss ist unter welchen Eindrücken und Einflüssen ich stehen werde.
Die Liste der Dinge die ungewiss sind ist endlos lang, sie basiert aber auf den paar Gewissheiten.
Ohne Gewissheit keine Ungewissheit.
Das heißt, fürchten wir uns vor der Ungewissheit fürchten wir uns vor dem Leben.
Und da die Zukunft unser Leben ist heißt das, dass wir uns nicht vor dem Tod fürchten sondern vor dem Leben (oder einem bestimmten Teil davon).
Das gefällt mir, die Angst vor dem Tod ist die Angst vor dem Leben. Auch wenn das nicht ganz Stimmt.
Wieso fürchtet man sich vor dem Ungewissen?
Ich denke, die Ursache dafür ist die Natur des Menschen. Wir brauchen ein Zuhause, wollen dauernd eine Absicherung, alles soll nach dem eigenen Plan klappen. Dieser Plan ist unsere rosige Fantasie, in der alles so ist wie wir es wollen.
Das Leben kann man nicht planen da man unentwegt unter Einfluss der Umwelt steht, unter den Geschehnissen. 
Klar kann man sich die nächsten 5 Jahre planen. Oder nein, statt planen finde ich Ziele setzen besser. 
Wenn ich etwas plane dann erwarte ich, dass alles so abläuft wie ichs mir vorstelle. 
Wenn ich mir aber ein Ziel setze muss ich daran arbeiten dass ich dieses auch erreiche. Und wenn es nicht klappt kann ich die Schuld nur an mir selbst suchen.
Ich finde dieses Ziele setzen auch nur für einen angebrachten Zeitraum sinnvoll.
Kleine Ziele sind erfolgversprechender als große.
Wenn es aber nicht darum geht etwas zu erreichen, sondern um eine Entscheidung die in weiter Zukunft liegt, dann soll man nicht jetzt daran verzagen und diese Entscheidung jetzt erzwingen.
Denn die Entscheidung wird noch oft von außen beeinflusst. 
Man wächst, wird immer reifer und so kommt auch die Antwort.
Mit der Zeit.
Sich jetzt schon um sein spätes Leben zu sorgen ist sinnlos, da sich alles noch verändern wird.

Sadismus, oder warum ich scheiße zu euch bin

Ich bin Sadist.
Nicht auf sexueller Ebene.
Auch nicht wirklich auf physischer.
Mein Sadismus spielt sich allein im Kopf ab. Die Vorstellung jemandem Schmerz zuzufügen finde ich gut. Noch besser finde ich die Vorstellung jemanden zu töten. 
Ich stelle mir die Macht vor, die ich haben würde. Ein Leben ausradieren, einfach so.
Das mag vielleicht schlimm klingen, aber man söllte mich nicht als potenziellen Mörder oder ähnliches sehen. Denn all das sind nur Gedanken die ich nun mal habe. 
Vor Jahren, damals war ich am Heimweg von der Schule, wurde ein Freund vor meinen Augen von einem Lastwagen überfahren. Damals war das eine schreckliche Situation. Sein Körper lag auf dem Rücken, die Hände eng an die Seite gelegt. Friedlich sah er aus. Mit dem Tod vergehen alle Sorgen. Man sah nicht viel. Wenig Blut. So als hätte er sich mitten auf den warmen Asphalt gelegt, um nachzudenken oder zu schlafen.
Heute hab ich andere Eindrücke davon. Ich habe gesehen, wie jemand stirbt. Ein Erlebnis. Ein skurriler Moment. Alles stoppt, die Aufmerksamkeit aller wendet sich auf dieses eine Geschehnis. Nichts bewegt sich und es wird ruhig, obwohl doch der Lärm der Stadt im Hintergrund nicht aufgehört hat ein Lärm zu sein, wie ein Fluss, der unaufhörlich fließt. Der Verstand versucht die Bilder einzuorde, welche das Auge stetig an das Gehirn sendet. Mit dem Realisieren kommt bewegung in die Situation.  Ein Krankenwagen wird gerufen, jemand läuft zum friedlich da liegenden Körper, der jedoch schon seit geraumer Zeit kein Leben mehr in sich trägt.
Doch all das ist nicht der Sadismus den ich meine zu haben.
Ich erfreue mich am emotionalen Leid anderer. Besonders, wenn das Leid durch mich hervorgerufen wurde. Denn dann weiß ich, dass ich oft in den Gedanken der betroffenen Person vorkomme. Dass ich sie beschäftige. 
Ich bin nicht sicher warum das so ist, aber ich denke, es liegt daran dass ich mich oft alleine fühle. 
Es ist leichter auf negative Art in jemandes Gedanken präsent zu sein, als auf positiver Art, die zwar beide Beteiligten wesentlich glücklicher macht,  aber Zeitaufwendiger ist.
Es kann aber auch daran liegen, dass ich oft verletzt werde.
Umso näher mir eine Person steht, umso besser fühlt sich dieses Leid der Person an. Und das ist nicht gut.
Ich bin ziemlich ekelhaft zu Personen die mich nicht interessieren. Nicht direkt zu ihnen. Aber ich bin wohl ziemlich ignorant und egoistisch, da ich mich selbst all denen überlegen fühle. 
Ich tue das, weil ich mir denke, umso weniger Leute sich um mich kümmern, umso weniger Leute erwarten von mir dass ich mich um sie kümmere.
Das ist genau das Gegenteil von meinen Wünschen und Hoffnungen, aber der Grund dafür ist, dass ich will dass sich die richtigen Leute um mich kümmern können und ich mich um sie kümmern kann.
Und die richtigen Leute sind nun mal nicht diese stupiden Gestalten die heutzutage so rumlaufen. Ich sage nicht dass alle Leute so sind aber die meisten.
Die richtigen Menschen sind die, mich verstehen. Die, die verstehen warum ich zu den meisten Leuten schlecht bin. Die intelligent sind, eine eigene Meinung haben und gute Musik hören. Wie oberflächlich.
Man mag dagegen etwas einzuwenden haben und etwas von Charakter und „inneren Werten“ sagen, aber die interessieren mich nicht. Damit komm ich gut klar, aber wenn jemand keinen Funken Intelligenz in sich trägt, damit komme ich nicht klar.
Die Hoffnung, dass ich so auf diese richtigen Menschen stoße mag naiv sein, aber sie hat sich nun mal in meinem Kopf festgefahren.

Die Welt, erschaffen von einem Wesen, dessen Welt von einem anderen Wesen erschaffen wurde usw.

Es gibt keine Perfektion.
Und doch ist alles perfekt. 
Denn Perfektion ist nur das Ergebnis aller subjektiv wahrgenommenen Eindrücke eines Objekts, eines Ortes, eines Moments einer Person. Oder die Eigenschaft einer Eigenschaft, wenn man es so will.
Jedes Lebewesen das Dinge bewusst oder unbewusst wahrnimmt lebt in seiner eigenen Welt, bestehend aus diesen subjektiven Eindrücken. Und in dieser Welt ist einiges „perfekt“ und einiges nicht. In einer anderen Welt wiederrum ist der für mich so perfekt schmeckende Fencheltee ein ekelhaftes Gebräu.
Solange man sich so wenig negativ von außen beeinflussen lässt, wie es nur möglich ist, lebt man in einer für sich doch guten Welt. Alles was einem Gefällt ist gut für einen selbst.
Diese eigene Welt steht unter dauerhaftem Wechsel. Einflüsse verändern sie.
Gefühle, Erkenntnisse und das Reifen unseres Charakters, das Altern, tragen diese Welt, reißen sie nieder, bauen sie neu auf, lassen sie überdenken und sich immer wieder neu erfinden.
Reisen, Fotos, Geschichten und der Kontakt zum Leben anderer Menschen und somit zu ihren Welten lässt die eigene Welt immer weiter expandieren.
Die eigene Fantasie lässt uns andere Parallelwelten aufbauen. Unerreichbare. Nie näher als wir uns selbst sind, und doch ein idealer Zufluchtsort. Sie entstehen da wo man sie braucht, und jedes Detail existiert, solange man ihm Aufmerksamkeit schenkt. Sonst hängt ein verschwommener Schleier davor, der nur schemenhaft erkennen lässt was er verbirgt.
In diesen Parallelwelten sind wir die Erschaffer, alles ist perfekt, weil es nichts gibt das nicht von uns erschaffen wurde. Das wäre meiner Meinung nach die einzige plausible Erklärung für die Existenz eines „Gottes“.
Wir und unsere Erde existieren nicht. Sind nur der Zufluchtsort eines Wesens. Fantasie.
Ich glaube nicht an Gott.
Eine Welt in der alles Perfekt ist darf es nicht geben. Denn dann hätten alle nur diese eine Wahrnehmung. Wenn alles und jeder das gleiche subjektiv wahrnimmt, ist das dann objektive Wahrnehmung?
Eine perfekte Welt gibt es nicht. Eine perfekte Welt, in der alles perfekt ist, ist so erreichbar wie unsere Fantasiewelt.
In meiner Fantasiewelt ist alles perfekt. Auch wenn es nicht so scheint. Oft stelle ich mir schlechte Dinge vor, und doch sind sie perfekt. Für mich.
Am Ende enden sie immer gut oder es sind verwerfliche Dinge. Verwerflich für eine andere Person natürlich. Ich denke nicht dass ich meine eigenen Taten irgendwie verwerflich finden kann, denn sonst würde ich sie nicht tun. Im Nachhinein kann mir etwas schlecht erscheinen aber im jeweiligen Moment nicht.
Bedeutet das, wenn die Fantasiewelt für den Erschaffer dieser Welt immer perfekt ist, und angenommen unsere Welt ist auch nur eine dieser Fantasiewelten, erschaffen von irgendeinem Geschöpf, erschaffen von einem anderen Geschöpf, dass unsere Welt gänzlich irgendwie perfekt ist? Wenn nicht für uns dann für unseren „Schöpfer“?
Ja. Damit kann ich leben. Ich hatte diesen Gedanken bis jetzt noch nicht, aber damit gebe ich mich zufrieden.
Und warum das Perfekte wollen, wenn das Unperfekte doch viel interessanter ist?
Durch diese Unperfektheit steigt die Vielfalt alles Existenten doch vielfach.

Wie wär’s wohl wenn...?

Jeder hat schon darüber nachgedacht.
Sich vorgestellt was wohl wäre wenn. Wie das Umfeld darauf reagiert.
Ich oft. Sehr oft.
Ich kann in diesem Gedanken versinken, mich federleicht von der Vorstellung in meine düstere Gedankenwelt tragen lassen.
Ich habe den Gedanken und lasse los. Lasse meine Fantasie mich leiten. Dinge fallen mir ein. Personen.
Was wenn...?
Reaktionen?
Trauer, Verzweiflung, Verständnislosigkeit und Schuldgefühle. So hätte ich es gerne. Vielleicht hätte ich dann die Aufmerksamkeit, die ich mir wünsche. Vielleicht.
Ich stelle mir meine Klasse vor. 
Bedrücktheit. Selbst von denen die mich nicht mögen. Warum?
Auch wenn mich niemand mag warum dann die verkrampfte Stille?
Ein flaues Gefühl? Schuld?
Oder weil es zum Anstand dazugehört?
Anscheinend sind Gefühle auch nicht das was sie ursprünglich waren, beziehungsweise nicht das, wovon wir glauben, dass es Gefühle sind.
Sie stehen unter dem Einfluss von Höflichkeit. Ich darf meine Freude nicht über Leiden und Unglück zeigen, weil das ja schlecht ist und es sich nicht gehört. Na und? Wer bestimmt wie ich meine Emotionen zeige?
Ich würde gerne sehen wie Freunde darauf reagieren. Ich denke es wäre auch nichts, das sie lange beschäftigt.
Schade. Ich hätte mich gerne in jemandes Seele gebrannt, so wie diese Personen sich in meine Seele gebrannt haben.
Und doch hat die Vorstellung etwas Schönes, Dramatisches, Trauriges.
Die Vorstellung dass  jemand wegen mir aus Trauer verzweifelt und weint lässt mich erschauern. 
Suizid.
Wer solche Gedanken hat, dem sei gesagt:
Das ist kein Grund sein Leben zu beenden. Dramatik.
Nein.
Denn ist man tot, bekommt man davon nichts mehr mit. Belasst es bei der Vorstellung. So lasst ihr nur euer Umfeld in tiefster Trauer zurück.
Mich würde es zerfetzen, ich würde mir Vorwürfe machen. Lasst es.
Habt ihr einen anderen Grund, nun gut, es ist eure Entscheidung und eigentlich auch euer Recht, dann tut es.
Mit dem Einsetzen der Überdosis Schlaftabletten, mit dem Aufprall auf den Beton oder das Wasser,  mit dem Verbluten durch zwei Längsschnitte entlang den Hauptschlagadern oder dem Abschnüren der Luftröhre durch einen Strick, also mit dem Tod, ist es vorbei. Dabei gebt ihr aber all das Negative, das euch letztendlich in den Tod getrieben hat, an die Personen ab, die euch geliebt haben, auch wenn ihr das vor lauter Selbsthass, Kummer oder was auch immer nicht bemerkt habt.
Manchmal denke ich es wäre einfacher es einfach zu beenden und manchmal bin ich so verliebt in dieses Leben, in diese wunderschöne Natur  die uns umgibt dass ich traurig werde, wenn ich daran denke dass ich sterben werde und es dann aus ist.
Ich kann mich erinnern, als ich klein war, hab ich eine Dokumentation über einen Meteoriten gesehen, der 2021 die Welt zerstören könnte. Das hat mich so fertig gemacht und ich hab nächtelang geweint.
Ich habe geweint, weil ich nicht sterben wollte.
Also bitte, belasst es bei dem meiner Meinung nach völlig normalen „Wie wär’s wohl wenn...“-Gedanken.
Wenn du an dem Punkt bist, an dem du Suizid begehen möchtest, dann denk doch mal an die Alternative. An diesem Punkt ist doch alles egal, also warum nicht das tun was man möchte? Alles,was dich glücklich macht und dich von deinen Gedanken fliehen lässt, egal wie albern, ist doch gut.
Seid frei und lasst euch nicht unterkriegen.
Ihr seid wertvoll.

Ist es Optimismus, Pessimismus als Realismus zu sehen?

Oder wie jetzt?
Man sagt, ich sei Pessimist. Ich sage ich bin Realist.
Ist es Pessimismus, alle Dinge so zu sehen wie sie wirklich sind? Nein, ich denke nicht.
Aber ist es Pessimismus, wenn man nur noch schlechte Dinge sieht? 
Oder ist heutzutage alles schon so verkommen?
Ich wäre gerne Optimist. Wenn man sich mit so einer Person unterhält färbt das gerne ab. Diese Person scheint immer gut gelaunt, ist zufrieden. Sie lächelt ohne zu lächeln. Das ist schön.
Aber auch pessimistische Menschen haben ihre Reize. Ich würde sagen sie haben eine klarere Sicht auf die Welt und die Dinge die tagtäglich passieren.
Ein Pessimist ist oft kritisch. Er vertraut auf nichts. Vielleicht weil sein Vertrauen missbraucht wurde?
Ein Pessimist ist nicht grundlos Pessimist. Ein Erlebnis, eine Erfahrung hat ihn misstrauisch gemacht, ihn geprägt.
Ich habe mich mit traurigen Dingen abgefunden und mit so manchen habe ich mich angefreundet.
Mein bester Freund in diesem Sinne ist die Einsamkeit, und zugleich auch mein größter Feind in diesem Sinne.
Ich mache mir selbst etwas vor. Ich sage, ich mag die Einsamkeit. Klar, ich finde sie wunderschön ruhig. Manchmal braucht man sie.
Aber ich mag sie nicht. Ich habe mich nur damit abgefunden.
Müsste ich wählen, zwischen Einsamkeit und Zweisamkeit würde ich nicht die Einsamkeit wählen.
Einsamkeit, und all die schlechten Dinge, mit denen ich mich abgefunden habe, zerstören mich.
Zum Beispiel an meinem Geburtstag.
Ich war an den Tagen davor auf einem Festival und mein Geburtstag war der Abreisetag. Und wir feierten bis spät in die Nacht hinein und alles war super und hat mich glücklich gemacht. Aber der restliche Tag war schlimm.
Ich habe nicht viele Glückwünsche von Leuten bekommen, die sich nicht Papa, Mama, Bruder oder Tante nennen dürfen. Und gegen Mitternacht wurde ich immer trauriger und hab die ein oder andere heiße Träne über mein Gesicht fließen gespürt.
Ich hätte gerne mehr Freunde aber ich weiß nicht worans liegt. Wahrscheinlich auch daran dass ich die meisten Leute in meinem Alter nicht mag.
Ich denke das ist der Unterschied zwischen Realist und Pessimist.
Der Realist findet sich mit den guten Dingen ab und tut etwas gegen die Schlechten.
Der Pessimist nimmt die schlechten Dinge hin und versucht nicht die guten zu erreichen. Er will immer mehr, auch wenn er mit dem was er hat zufrieden sein könnte.

Gebt den Blättern die Aufmerksamkeit die sie verdienen

Manche Dinge sind so alltäglich, dass wir ihre Schönheit gar nicht wahrnehmen.
Das ist schade.
Wie der Wind. Wind ist schön. 
Er kommt wie aus dem Nichts. Ich denke gerne darüber nach was die Quelle des Windes sein kann. Ich habe keine plausible Erklärung dafür. Zumindest keine nicht-wissenschaftliche. 
Das ist gut so. 
Denn am besten gefällt mir der Gedanke, dass der Wind einfach hier ist. Als Bote.
Wenn ich auf meinem Fensterbrett sitze, und der Wind zwischen meinen Beinen hindurch streicht, stelle ich mir vor, dass Mutter Natur so ihre Zuneigung zeigt.
Es muss schön sein, ein Wind zu sein. 
Mal schnell durch Häuserschluchten an Menschenmengen vorbei gleiten und Fetzen von Gesprächen aufnehmen, ein paar Meter weit tragen und wieder fallenlassen.
Mal als Wirbelsturm zornig durch die Gegend wüten, oder als treibende Kraft Segelboote übers Meer schieben.
Mal die flauschigen Samen einer Pusteblume verbreiten und so die Natur bunt machen.
Mal durch die Blätter eines Baumes fahren und es so aussehen lassen, als wären es tausende Schmetterlinge die alle zugleich abheben.
Blätter.
Noch eins dieser Dinge die nicht genug Aufmerksamkeit bekommen.
Es gibt sie in so vielen Arten. Jedes davon zeichnet einen Baum aus. 
Ist es spitz, abgerundet, hat es drei vier oder fünf Spitzen, ist es dunkel oder hell?
Wenn man ein Blatt genau betrachtet sieht man diese hauchdünnen Linien, die sich wie kleine Äderchen über das ganze Blatt erstrecken. Als wäre der Baum ein Lebewesen mit Gefühlen, einem Verstand.
Ein Blatt kann so viele Farben haben. Vom hellen sommerlichen grün zum dunklen herbstorangen.
Auf meinem Heimweg gehe ich an vielen Pflanzen vorbei und da denke ich mir oft, wie fantastisch die Natur doch ist, so eine satte Farbe hervorzubringen. 
Das macht mich irgendwie glücklich und lebensfroh.


Ein leerer Raum und die Frage nach dem wahren Ich

Sei du selbst.
Wie?
Wann ist man man selbst?
Wenn man sich sicher fühlt? Wohl? Geborgen?
Wenn man unter Druck steht? Wenn automatisierte Vorgänge die Führung übernehmen? Zeigen reflexartige Taten unser innerstes, unser wahres Ich?

Ich denke es ist schlichtweg nicht möglich, die Person zu sein die man ist.

Man ist von Anfang an Eindrücken ausgesetzt, die stetig den Charakter ändern und den Menschen aus uns machen, der wir heute sind.
Wir sind das Ergebnis aus Einflüssen.
Diese Phase die uns prägt, das ist das Leben, und diese Phase endet erst wenn wir jegliche Fähigkeit etwas wahrzunehmen verlieren. Wenn wir sterben.
Es ist nie möglich wir selbst zu sein, da wir uns in jedem Moment unseres Lebens verändern.

Aber was wenn wir in ein Nichts geboren werden?

In einen leeren Raum.
In ein Leben ohne wahrnehmbare Einflüsse.
Ist das dann unser wahres Ich?
Nein. Wir würden anfangen nachzudenken und irgendwann auf das große "Warum?" stoßen.
Und diese Suche nach dem Grund und dem Sinn des Lebens in diesem leeren Raum würde uns zerfressen, da das Leben dort so offensichtlich sinnlos ist.

Unser "wahres Ich" ist vergraben unter all den Einflüssen und nicht freizulegen, solange es einen explorierenden, sich mit sich selbst befassenden Geist gibt, der nicht ruhen wird, ehe er alles weiß.


Generation Scheiße

Die letzte Schulstunde vor den Weihnachtsferien. Der Lehrer hat auch  keine Lust mehr, möchte Heim, zu Familie oder Freunden. Zum Sport ins Kino oder ähnliches. Vielleicht schreibt er. Oder er malt.
Wer weiß. Als einer von 31 Schülern geht man nur unter. Man ist Arbeit. Die Quelle des Geldes. 
Sesselkreis. Sehr einfallsreich. Nicht mal ein Gesprächsthema gibt es. Musik. Ich schlage Musik vor.
Ich weiß so gut wie nichts über die Personen mit denen ich noch 4 Jahre den Klassenraum teile. Es interessiert mich nicht.
Mit einem Teil habe ich noch nicht geredet. Und wenn doch,dann nur wenn kein anderer Weg daran vorbeigeführt hat.
Ich blicke in die Runde. Ich weiß, dass der Musikgeschmack meiner "Klassenkameraden" schlecht ist. Man sieht es ihnen an. Haarschnitt. Kleidung. Alle sehen sie irgendwie gleich aus. Eine graue Masse. 
"Generation Pop" 
"Generation derhatdiegleichefrisurwiederdiemussichmirauchmachen".
"Generation binkuhlheutgehichinsfitnesscenter".
"Generation mehrtittenmehrlikes".
"Generation großerarschhöhödiewürdichaberichhattenochniesex".
"Generation scheiße".
"Generation ichhabkeineeigenemeinung".
"Generation großeklappenichtsdahinter".
"Generation niveaulos"
Wie ich es erwartet habe. 
"Ich hör so Charts und so." Sagen die Mädchen,alle mit Chucks, nach der Reihe. Kichernd. Wie lustig.
"Hm, ja so Pop und Dubstep." Kommt verlegen von den meisten Typen.
"So Bushido und so." Kommt von den "Babos". Den ganz coolen. Von denen, die ihre Augen bei Mädchen nur auf die Brüste und den Arsch richten.
Nur Nena rettet mich. Sie hört gute Musik. Aber das weiß ich schon längst. Sie ist toll. Sticht aus der Masse heraus. Ist weltoffen. Hat einen tollen Lebensstil.
Als ich an der Reihe bin wird gekichert. Metal, Indie, Jazz. Bisschen Klassik. Ja total amüsant.
Enttäuschend.
Ich hasse sie alle.


Von Einsamkeit und der damit verbundenen Stille

Letztens sitze ich auf meinem Fensterbrett. Es ist 3 Uhr nachts. Im Hintergrund läuft Mozart's "Eine kleine Nachtmusik". Sonst herrscht Stille. Ich finde das interessant. Wie eine Stadt, in der tagsüber der hektische Lärm von Verkehr und Menschen verhindert, die schönen Dinge wahrzunehmen oder vernünftig nachzudenken, zu später Stunde letztendlich zur Ruhe kommt.
Ich fühle mich frei. Unabhängig. In einer anderen Welt. Hier kann mir niemand etwas vorschreiben. Nichtmal mein Vater, nur durch die gepolsterte alte Praxistür von mir getrennt.Ich brauche nur das Fenster zu öffnen um dem tristen Alltag zu entfliehen.
Ein Kater kommt unter einem Auto hervor und rennt über die Straße als würde er verfolgt werden. Ich versuche das Quietschen einer Maus nachzuahmen. Abrupt bleibt das Tier stehen und dreht seinen Kopf in meine Richtung. Mitten auf der Straße setzt es sich auf seine Hinterläufe und blickt zu mir hoch. Stolz und aufrichtig. Wie gerne würde ich mit dem Kater reden. Es wäre schön zu erfahren was er zu sagen hätte. Vielleicht liest er gerne und möchte mir ein Buch empfehlen. Oder er verrät mir, welche Musik er zu hören pflege.  
Das Gejohle einiger Leute, die gerade heimkehren verscheucht meinen neuen Freund, und so lässt er mich alleine zurück.
Es ist kalt.
Die Sterne funkeln. So viele auf einmal hab ich lange nicht mehr gesehen. Der Gedanke an das Weltall ist interessant. Verwirrend. Nicht wirklich vorstellbar. Diese unendliche Stille. Total alleine. Einsamkeit. Ich hasse sie, und doch finde ich sie so schön.
Unter mir raschelt es im Gebüsch. Ein Marder hoppelt zum Viervierteltakt des letzen Satzes meines Lieblingsstückes über die Straße. Das erheitert mich. Ich wusste nicht dass es die langen Ratten in der Stadt gibt. Genauso schnell wie er gekommen ist ist er unter einem Gitter wieder verschwunden. Nachts ist alles anders, alles besser.
Melancholie.


Merke erst wie laut es war, wenn Stille einkehrt.